Manche Geschichten beginnen mit einem Sonnenuntergang, andere mit einem dramatischen Plot-Twist, diese hier beginnt mit einem Mann. Oder naja, eher einem wandelnden Widerspruch. Kollege meiner besseren Hälfte, Ende 30, aber gefangen im Körper eines grantelnden 70-jährigen Kleingarten-Blockwarts. Medienkompetenz? Fehlanzeige. Glaubt jede Bild-Schlagzeile, hat wahrscheinlich Telegram abonniert wie andere ihren Stromanbieter. Und natürlich AfD-anfällig wie ein nasser Schwamm.
Und was bringt dieser „sympathische“ Schwurbel-Onkel mit? Genau, Rhabarber. Mein erster Gedanke – Schwurbelbarber! Aber hey, das arme Gemüse kann ja nichts für seinen Gärtner. Und mal ehrlich, ich liebe Rhabarber. Dieses sauer-süße, zart zerfallende Zeugs weckt Erinnerungen an Kindheit, Sommerferien und Omas Küche.
Bonus, meine Frau hasst Rhabarber. Ich mein wirklich HASS, auf einem Level, wie ich früher Kabelsalat in meinem Walkman hasste. Jackpot für mich also, ich darf alles ganz allein in meiner wohlig gerundeten Wampe verschwinden lassen. Win win.
Blöd nur, ich musste mir erstmal gefühlt 735 YouTube Tutorials reinziehen, um ein Rezept zu finden, das ansatzweise wie bei Oma schmeckt. Die meisten klangen wie Rhabarber mit Avocado-Infusion und Quinoaschaum. Nein danke, ich will kein Pinterest, ich will Omas Kompott.
Long Story Short, ich hab mir aus zig Rezepten was eigenes zusammengebaut und leider schon wieder leergefuttert.
Rezept: Rhabarberkompott wie bei Oma
Zutaten für ca. 2 Portionen oder eine sehr hungrige Einzelperson wie mich
500 g Rhabarber (geschält)
50 g Zucker
2 Päckchen Vanillezucker
1 Prise Zimt
2 TL Speisestärke
Ein Schluck Wasser (wirklich nur ein Schluck, kein Aquapark)
Zubereitung:
Rhabarber waschen, Enden abschneiden und abziehen.
In mundgerechte Stücke schneiden. Also mundgerecht für Menschen, keine Playmobilfiguren.
Alles in einer Schüssel mit Zucker, Vanillezucker und der Zimtprise vermengen. Dann ab in die Chillzone, 30 Minuten ziehen lassen, damit er schön Saft lässt.
Ab in den Topf. Den Rhabarber auf mittlerer Hitze ca. 5 Minuten köcheln lassen, bis er weich wird und Saft abgibt.
Den Rhabarber durch ein Sieb abgießen, Saft auffangen und zurück in den Topf geben.
In einer kleinen Schüssel die Speisestärke mit einem Schluck Wasser glatt rühren, keine Klümpchen, sonst gibt’s Griesgrämigkeit.
Die Stärke-Mixtur in den heißen Rhabarbersaft einrühren.
Jetzt die Rhabarberstücke zurück in den Topf und nochmal ca. 3 Minuten einköcheln, bis alles schön sämig ist.
Vom Herd nehmen, abkühlen lassen (ja, Geduld, du Gierschlund), und dann rein damit in deinen Kühlschrank oder direkt in deinen Bauch.
8 Antworten auf „Laber Rhabarberkompott“
🤣🤣Junge… einfach nur herrlich zu lesen. Hoffe mit Vanillesauce.
Dann hätte ich noch länger warten müssen, aber ich hatte Hunger.
Alter, lass die Scherze! Ich hab jetzt Hunger aber bin seit 3 Stunden auf Diät..:-(
Was du auf Diät willst, Junge ich seh dich so schon kaum noch. Du hast echt einen am Wirsing.
*Geht Rhabarber und Vanillesauce, viel Vanillesauce kaufen…
Verdammt! Wir haben die Tage auch welchen bekommen und meine Frau hat ihn direkt zu Erdbeer-Rhabarber-Marmelade verarbeitet…
Ich kann dir ja die Nummer von Schwurbel-Kalle geben, vielleicht hat der noch welchen..;-)
Ach, lass mal. Hab hier genug Kalles, die auch ohne Geschwurbel recht speziell sind.