28 Streamingdienste later – Blu-rays unter Ubuntu

Weißt du, was richtig Laune macht? Wenn dein Lieblingsfilm plötzlich nicht mehr auf Netflix ist. Oder Amazon Prime. Oder Disney+. Oder HBO Max. Oder Paramount+. Oder was zur Hölle auch immer gerade wieder für ein Dienst aus dem Boden geschossen ist. Und ja, klar, du könntest dir jetzt noch ein Abo holen. Für 14,99 im Monat. Nur um exakt 1 Film zu schauen. Der dann in zwei Wochen wieder verschwindet.

Ich hab’s satt. Schluss mit der Abo-Abzocke! Ich kaufe jetzt wieder Blu-rays. Altmodisch? Vielleicht. Aber dafür hab ich den Film. Für immer. In hübscher Qualität. Ohne Streamingpuffer oder Lizenz-Murks. Alles super also, oder?

Fast. Denn dann steckst du die Blu-ray in dein Ubuntu-Notebook und… nichts. VLC zuckt nur müde. Die Disc rotiert, aber dein Film bleibt unsichtbar wie gute Datenschutzrichtlinien bei Meta.

Was soll der Mist?

Kurzfassung: DRM. Also dieses „Digital Rights Management“, das eigentlich deine Rechte schützen soll, aber in Wirklichkeit oft nervt und verhindert, dass du deine legal gekaufte Scheibe einfach abspielst. Blu-rays setzen auf ein hübsch kompliziertes Verschlüsselungssystem namens AACS (Advanced Access Content System), und um das zu knacken, brauchst du entweder eine Lizenz oder einen Umweg.

Ubuntu (und so ziemlich jede andere Linux-Distribution) bringt keine vorinstallierte Unterstützung für AACS mit. Nicht, weil sie nicht könnten. Sondern weil sie nicht dürfen. Lizenzrecht, Patente, das ganze DRM-Gedöns eben. Willkommen in der Welt des „digitalen Eigentums“, das dir gehört, aber irgendwie doch nicht.

Aber keine Sorge, es gibt eine Lösung. MakeMKV. Ein praktisches Tool, das deine Blu-ray entschlüsselt, und dann kannst du den Film direkt in VLC anschauen.

 

MakeMKV installieren

sudo apt install software-properties-common
sudo add-apt-repository ppa:heyarje/makemkv-beta
sudo apt update
sudo apt install makemkv-bin makemkv-oss

Damit holst du dir die Beta-Version, weil die stabile Version selten aktualisiert wird. Die Beta funktioniert meist besser.

Jetzt öffne MakeMKV und gib den neuesten Betaschlüssel in das Feld „Registrieren“ ein. Damit kannst du die Software für die nächsten Monate kostenlos nutzen. Ist die Zeit rum, hol dir einen neuen.

Zum Schluss noch schnell die Blu-ray-Wiedergabe in VLC aktivieren.
sudo ln -s libmmbd.so.0 /usr/lib/

Und zack fertig.

Ja, es ist traurig, dass man sich im Jahr 2025 so durchfrickeln muss, um einen legal gekauften Film abzuspielen. Aber hey, immerhin geht’s! Und mal ehrlich, ich fummel lieber 2 Minuten im Terminal rum, als mir den nächsten Dienst ans Bein zu binden.

Retro ist das neue Modern. Und Blu-rays mein Statement gegen die Streaming-Abo-Hölle.

4 Kommentare

RazorSky 28. Mai 2025 Antworten

Ich bin 16 Jahre alt und habe 9 dieser Dienste, manche zahle ich selbst, manche meine Eltern und meine Oma schenkt mir jedes Weihnachten 1 Jahr Crunchy. Wenn ich mal ausrechne was diese alle zusammen kosten und ob ich das ab nächstes Jahr wenn ich alleine wohne selbst zahlen muss, ist die Antwort nein. Ich habe mich noch nie mit Blue-Rays beschäftigt, weil ich nur mit Streaming groß wurde, aber habe gerade mal gegoogelt was die so kosten auch gebraucht und oh boy kann ich mir dafür viele kaufen. thx für die Erinnerung an die Existenz dieser Scheiben.

Sammi 28. Mai 2025 Antworten

Bist nicht der einzigste, der einen Hass auf die Splitterung der Dienste entwickelt hat. Hab mir extra 1 gebrauchte Xbox One mit Player gekauft um mir jetzt Filme anzugucken.

Piehnat 28. Mai 2025 Antworten

Ist auch eine Möglichkeit.

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