Die FAZ schreibt allen Ernstes:
„Der Präsident, der vor allem der von den Demokraten lange ignorierten Migrationskrise seinen Wahlsieg zu verdanken hatte, kann als Sheriff auftreten, der tut, wovor die Linksliberalen zurückschrecken.“
Sorry, was? Komplett wildes Framing-Level Godmode.
„Wovor Linksliberale zurückschrecken?“ Sowas wie das rechtswidrige Einsetzen des Militärs gegen die eigene Bevölkerung? Oder vielleicht diese chilligen Kidnapping-Nummern durch maskierte Beamte in Mietwagen? Was zur Hölle für einen Wahlkampf habt ihr denn verfolgt? Die Demokraten sind in Sachen Migrationspolitik hart nach rechts gerückt, aber offenbar nicht rechts genug für die FAZ.
Weiter im Text:
„Er kann von seinem eigenen Chaos in Washington ablenken. Doch sind die Demokraten wieder in dessen Falle gelaufen.“
Da weiß ich ehrlich gesagt nicht mal, wo ich mit dem Kopfschütteln anfangen soll.
„Ablenken“? Nein, Leute. Das ist kein Zaubertrick mit Hasen im Hut, sondern ein knallharter Testballon für den autoritären Ernstfall. Die Frage lautet: Wie weit kann man das Militär auf die eigenen Bürger hetzen, ohne dass jemand aufschreit, egal ob aus Politik, von Gerichten oder der Bevölkerung. Staatlicher Terror ist ein Grundpfeiler der Errichtung einer Diktatur oder eines autoritären Staats. Und ihr schaut zu und nennt das „Sheriff spielen“. Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte.
„Die Demokraten sind in dessen Falle gelaufen.“
Wer sollen die „Demokraten“ sein, die in Trumps „Falle“ tappen? Die Demonstranten, die versuchen, ihre Nachbarn zu schützen? Woher will der Korrespondent wissen, dass das Demokratische Wähler sind? Oder sind Demokratische Politiker gemeint?
Und inwiefern „tappen“ die in Trumps angebliche „Falle“? Indem sie, anfangs noch extrem zaghaft, den widerrechtlichen Einsatz von Staatsgewalt gegen die eigene Bevölkerung verurteilen? Hackt es eigentlich?
Faschisten brauchen keinen Vorwand, um Gewalt auszuüben. Dass in dieser „Analyse“ weggelassen wird, dass widerrechtlich Gewalt gegen die eigene Bevölkerung angewendet wird, dass massiv und gewaltvoll gegen anfangs friedliche Demonstranten vorgegangen wird, um Protest zu unterdrücken, kommt nicht vor.
Und deshalb seid ihr, liebe FAZ nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems. Ihr seid nicht neutral. Ihr seid Steigbügelhalter des Faschismus. Für einen autoritären Präsidenten, für einen kranken Machtapparat, für staatlich abgesegnete Gewalt. Und weil ich kein „objektiver Beobachter“ sein muss: Fickt euch einfach.
4 Antworten auf „FAZ – Wenn Presse zur Propaganda wird“
Im WDR wird auch nur noch verharmlosend von Auseinandersetzungen zwischen Protestierenden und der Polizei berichtet. Kein Wort zu Schüssen auf Journalisten, dafür wurden aber 3 Cops erwähnt, die behandelt werden mussten. Es tut nur noch weh, ich hab das Radio dann endgültig abgeschaltet.
Besser ist das.
Das Blatt ist längst in einer braunen Kloake verschwunden.
Das sind so platte rechtslastige Analysen, die immer noch die Rechtlosigkeit der Trump-Administration zu leugnen und deren Exzesse mit holzschnittartigen Schuldzuweisungen gegen die Opposition zu rechtfertigen suchen. Unglaublich schlechter gefährlicher ‚Journalismus‘.